Inspiration
Rebe, Traube, Wein: Das sind seit Jahrhunderten Motivation des Winzers und Motive der Kunst. Sie sind Auslöser von Assoziationen: Wahlverwandtschaft von Vernunft und Leidenschaft, Modi des Sinnlichen und Arten des Erfahrbaren: hier Körper, Farben, Bilder, dort Gärung und Arbeit. Analyse, Erinnerung, Vorstellungskraft und Erfahrung. Am Ende steht das Produkt, das Werk, die Qualität, die Ver- und Enthüllung als Hommage an Körper und Sinnlichkeit. Es ist die Inszenierung eines Mythos: langlebig, anregend, entfesselnd.
Das Netz
Um den Inhalt auch „fassbar“ zu machen, ist jede Flasche mit einem feinen Netz umhüllt, das sich wie ein filigranes Korsett um den Inhalt schmiegt.
Das Bild in der Flasche
Die Etikette „durch“ den Wein sehen, sich freuen auf den Genuss von mineralischer Frische und vielschichtiger Reife eines Aphrodisiakums. Auf der Etikette dargestellt sind Themen über „Weinorgien und Genüsse“ verbunden mit einer (physikalischen) Augen-Täuschung beim Blick durch oder beim Blick in die Flasche...
Edition LR 2016
Motiv: Caesar Boëtius van Everdingen (1616/17-1678) Die Weinlese, ca. 1655. ©Frans Hals Museum, Haarlem (NLD) Photo: René Gerritsen.
Wein und Kunst, eine Liason über Jahrhunderte. Der Höhepunkt im Weinjahr: die Traubenlese. Irdisches und Göttliches. Eine Symbiose von Arbeit und Leidenschaft. Die reifen Früchte landen im Bottich. Mit nackten Füßen werden sie zerstampft. Hüllen fallen, der Rock hochgerafft. Die Weinlese als Meditation und Befreiungsakt. Alles zielt auf die Vollendung hin: das Produkt, die Qualität. Die Essenz. Ein Mythos wird geboren: harmonisch, körperreich, charaktervoll. Legendär.