Der ehemalige Obmann und Geschäftsführer von Schreckbichl Luis Raifer erinnert sich genau: „Die erste Weinflasche mit dem Turm erschien im Jahr 1985.“ Die Kellerei hatte damals nämlich eine wichtige Neuheit vorzustellen: die neuen Qualitätsweine der Marke „Conell“. Diesen Weinen wollte man ein komplett neues Erscheinungsbild geben und beauftragte dazu den Eppaner Kunstgrafiker Roland Prünster. „Wir wollten mit den traditionellen, meist sehr bunten und beladenen Etiketten brechen und ein klares Design schaffen, wo sowohl der Name des Weins als auch die Rebsorte klar im Vordergrund standen“, so Raifer weiter.Es war Roland Prünster, damals einer der wenigen lokalen Kunstgrafiker mit modernem Ansatz, der dem Etikett dann den Turm aufsetzte. „In erster Linie wollte ich ein markantes Zeichen schaffen, das gut erkennbar ist“, erinnert sich Roland Prünster. „Die Idee zum stilisierten Turm kam mir, weil Burgen und Schlösser für Südtirol eine wichtige Bedeutung haben“, erzählt Prünster. „Allein wenn man sich im Gebiet Eppan umschaut, sieht man unzählige Burgen und Schlösser“. Der Turm steht also stellvertretend für alle Schlösser und Burgen in Südtirol und ist damit wichtiges identitätsstiftendes Element.
Das klare Design der neuen Etiketten der Kellerei war für die damalige Zeit sehr innovativ, vor allem für Südtirol. Was mit den Cornell-Etiketten begann, wurde schon bald auf die übrigen Weine der Kellerei ausgeweitet. Und nicht nur: der Turm fand auch Einzug ins Logo und wurde immer wichtigerer Teil des gesamten Erscheinungsbilds der Kellerei. Heute ist der schwarze Turm unverkennbares Element der Kellerei. Durch seine klaren Linien vermittelt er Echtheit, Eleganz, Tradition und Unverwechselbarkeit: Werte, die der Kellerei Schreckbichl sehr wichtig sind.
Kommen wir aber zurück zum Thema Burgen in Südtirol. In Südtirol gibt es knapp 800 Burgen, Schlösser und Ansitze. Das ist sehr viel für ein so kleines Land und macht Südtirol zu einer Region in Europa mit der höchsten Burgendichte. Eine besonders hohe Anzahl an Burgen befindet sich im Gemeindegebiet Eppan, in dem unsere Kellerei liegt: hier gibt es an die 80 Burgen und Adelsbauten. Viele davon sind noch gut erhalten, bewohnt oder bewirtschaftet.
Der Kellerei am nächsten ist Schloss Sigmundskron. Es liegt etwa 2,5 Kilometer entfernt, entlang der Weinstraße. Unter dem Namen „Formicaria“ gibt es bereits Erwähnungen der Burg aus dem Jahre 945 und ist damit eine der ältesten Burgen Südtirols. Im 12. Jahrhundert erhielt sie den Namen Firmian. Um 1473 wurde sie vom Landesfürsten von Tirol, Herzog Sigmund, gekauft, der die Burg in eine Festungsanlage umbaute und Schloss Sigmundskron nannte. Heute beherbergt die Burg eines der Bergmuseen des bekannten Südtiroler Alpinisten Reinhold Messner.