Umbauprojekt: „Wir wollen Schreckbichl erlebbar machen“

Bald wird er vollendet sein: der neue Gebäudetrakt der Kellerei Schreckbichl, der eine einladende Vinothek und modern ausgestattete Verkostungsräume mit Panoramaterrasse beherbergt. Dieses Ensemble soll zu einem beliebten Treffpunkt für Weinliebhaber entlang der Südtiroler Weinstraße werden. Maximilian Niedermayr, Obmann der Kellerei Schreckbichl, gewährt uns in Interviews Einblicke in das Bauprojekt. 

Welche Ziele verfolgt die Kellerei Schreckbichl mit dem Umbauprojekt?
Wir sind eine Kellereigenossenschaft mit 300 Mitglieds-Winzern. Unser oberstes Ziel als solche ist es immer, langfristig einen Mehrwert für sie bzw. für die Zukunft der Kellerei zu schaffen. Von diesem Grundgedanken aus startend, blickten wir vor einigen Jahren auf die Ausgangslage des vom Umbau betroffenen Nordtrakt der Kellerei.
Dieser wurde in den 1960er-Jahren, samt großzügigen unterirdischen Kellern, gebaut.
Darin untergebracht waren über viele Jahrzehnte das Detailgeschäft, zwei Verkostungsräume, eine Wohnung sowie vor allem zahlreiche Kellerräumlichkeiten. Letztere waren mit Beton-Großfässern ausgestattet, die sich über mehrere Stockwerke zogen und zum Teil auch die tragende Säule des Gebäudes bildeten. Da sich die Ausbauart der Weine seit Errichtung des Gebäudes vor über 60 Jahren grundlegend geändert hat, werden Fässer mit so großer Füllkapazität kaum noch genutzt. Gleichzeitig fehlt es an Platz für neue Edelstahltanks, kleine Betongebinde und Holzfässer. Auch das Detailgeschäft war wenig einladend. Sehr klein, niedere Decken und wenig Licht. Auch die zwei Verkostungs-räume waren sehr begrenzt und entsprachen nicht mehr den heutigen Anforderungen. Ein fundamentales Problem stellte seit einigen Jahren die Dachkonstruktion dar, die undicht und höchst sanierungsbedürftig war.

All dies betrachtend war es für uns die logische Erkenntnis, dass wir einen umfangreichen Um- bzw. Neubau in Angriff nehmen müssen, um auch in Zukunft gewinnbringend für unsere Mitglieder weiterarbeiten zu können.

 

Welche besonderen Herausforderungen gab es während der Planungsphase?
Die größte Herausforderung war es sicher den neu geplanten Gebäudetrakt in den bereits bestehenden zu integrieren.
Zunächst natürlich das Optische, das wir in wenigen Monaten alle begutachten können, vor allem aber die großzügigen Keller. Hier war es uns wichtig Arbeitsabläufe zu vereinfachen, Wege zu optimieren und vor allem auch künftig so viel Energie wie nur möglich einzusparen. Zudem mussten wir, lange bevor die ersten Bagger anrückten, viel Vorarbeit leisten.
Alle vom Umbau betroffenen Keller waren ja noch aktiv, hier galt es diese umzulagern. Sie können sich vorstellen, dass das bei großen Edelstahlfässern gar nicht so einfach war. Auch nicht vergessen dürfen wir, dass wir bei laufendem Betrieb umbauen, was natürlich so manches nicht einfacher macht, da doch ca. 40% der Keller vom Umbau betroffen sind.

 

Auf welche Highlights können sich die Besucherinnen und Besucher im neuen Geschäft freuen?
In unserem neuen Weingeschäft möchten wir Schreckbichl „erlebbar machen“. Dementsprechend wird der Verkaufspunkt mit seiner einladenden Ästhetik, der großen Fensterfront, seiner großzügigen Räumlichkeit und modernen Ausstattung sicher ein Erlebnis für alle Weinliebhaber.
Unsere Weine werden darin so ausgestellt werden, dass die Qualitätspyramide klar ersichtlich ist und man ganz intuitiv und mit allen Sinnen vieles über die Weine erfahren kann.
Zudem wird es auch die Möglichkeit geben in gemütlichen Nischen ein Glas Wein zu genießen. Das alles mit Blick auf die vor uns liegenden Weinberge, hinter denen sich in der Ferne die Texelgruppe erhebt. Was wünscht man sich als Weinliebhaberin oder Weinliebhaber denn mehr?

 

Es werden auch neue Verkostungs- bzw. Veranstaltungssäle errichtet. Wie können Besucherinnen und Besucher diese nutzen?
Es werden regelmäßig Führungen und Verkostungen angeboten. Hierbei werden wir unsere Besucher natürlich in die neu geschaffenen Räumlichkeiten führen. Zudem wird es möglich sein den großen Veranstaltungsraum, der mit einer Küche und modernster Technik ausgestattet wird, für betriebliche oder private Feiern und Versammlungen jeglicher Art zu mieten.

 

Was macht die Verbindung von Wein und Architektur in der Kellerei Schreckbichl besonders?
Vor 15 Jahren haben wir unseren letzten Umbau an einem anderen Gebäudetrakt der Kellerei in Angriff genommen. Wenn man heute auf unsere Kellerei blickt, dann sieht man, was uns damals, und was uns heute immer noch wichtig ist: Unsere Gebäude so gut wie möglich in die Umwelt, in die umliegenden Weinberge zu integrieren und so einen Kreislauf zu schaffen. Wir haben damals beispielsweise entlang der Kellerei auf der Weinstraße eine grüne Allee angelegt, wir haben das sogenannte „grüne Theater“ geschaffen, eine dynamisch-leichte Stahlkonstruktion, bepflanzt mit unterschiedlichsten Blumen und Stauden, die sich dem Laufe der Jahreszeiten immer anpasst. Das Theater ist gedacht als natürlicher Ausläufer des neueren Gebäudes und des dahinter gelegenen Hügels. Zudem die Details aus Holz und Stahl an den Außenfassaden, die auch wieder Verbindung zum Wein schaffen. Das Holz erinnert an die Eichenfässer, das Edelstahl an die Stahlfässer, die modernere Seite der Weinherstellung. Beim jetzigen Umbau ist dies nicht anders. Wichtig ist uns ein moderner, nachhaltiger Bau, der lange Bestand hat und ein architektonisches Highlight wird. Architektonisches Highlight bedeutet für uns gut integriert in die Landschaft.

Als Beispiel möchte ich hier die großzügige Dachterrasse nennen, die eine wahre grüne Oase werden wird. Mit Wiese und zahlreichen Inseln, auf denen kleine Bäume und Sträucher zu finden sein werden.

News / Umbauprojekt: „Wir wollen Schreckbichl erlebbar machen“